Kinder aus psychosozial belasteten Familien beim Übergang vom Kindergarten in die Schule: psychische Gesundheit, physiologische Stressbelastung und Übergangsbewältigung
Synopsis
Das Aufwachsen unter psychosozialer Belastung geht mit einer Reihe von Risiken für die gesunde Entwicklung von Kindern einher. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde an einer Stichprobe von 79 Familien untersucht, ob sich psychosoziale Belastungsfaktoren aus dem familiären Lebensumfeld von Kindern bereits im Vorschulalter auf deren psychische Gesundheit auswirken und Belastungseffekte auch physiologisch anhand einer erhöhten Cortisolkonzentration in Haarproben nachweisbar sind.
Um soziale Disparitäten im deutschen Bildungssystem möglichst früh zu erkennen, wurden die Belastungsmaße nach der Einschulung der Kinder erneut erhoben und Anpassungsreaktionen im Längsschnitt erfasst. Es wurde untersucht, ob Belastungen in der Familie den Erfolg bei der Übergangsbewältigung beeinträchtigen, sich auf die Stärke der Anpassungsreaktionen der Kinder auswirken und ihre subjektive Bewertung des Schulbesuchs beeinflussen. Neben Belastungsfaktoren wurden Schutzfaktoren der Familien in den Blick genommen und deren protektiv moderierende Wirkung überprüft.
Die Arbeit verbindet wichtige Ergebnisse der Forschung zu sozialen Disparitäten in der Kindheit mit Erkenntnissen der Entwicklungspsychopathologie, Psychoneuroendokrinologie und Bildungsforschung.
Susanne Doblinger arbeitet als wissenschaftliche Referentin am Staatsinstitut für Frühpädagogik und befasst sich mit Forschungsfragen zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern mit Schwerpunkten im Bereich Bildungsgerechtigkeit. Mit der vorliegenden Arbeit promovierte sie 2018 an der Ludwig-Maximilians-Universität München im Fach Psychologie.
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